FRAUENNETZWERK AUTORIN GUNILLA PLANK womensactionforum.at
WARUM ES FÜR FRAUEN SCHWIERIGER IST, NETZWERKE ZU BILDEN WARUM ES WICHTIG IST, DASS SIE ES TROTZDEM TUN!!! WEIL ES SPASS MACHT!!! STARTEN EINES NETZWERKS DEIN NETZWERK, DEINE REGELN! VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNGSFORMATE VERANSTALTUNGSORTE VERANSTALTUNGSUHRZEIT VERANSTALTUNG VERSCHISSEN … SO WHAT? AUFBAUEN EINES NETZWERKS 4 5 7 8 12 13 15 20 21 22 ROLLEN UND AUFGABEN IM NETZWERK KOMMUNIKATION NACH INNEN KOMMUNIKATION NACH AUSSEN WACHSTUM DES NETZWERKS ANZAHL DER VERANSTALTUNGEN FÖRDERUNG VERSUS EHRENAMT 23 24 25 26 27 28 28 VEREIN VERSUS GRUPPE 29 STOLPERSTEINE & HERAUSFORDERUNGEN 30 FRAUENNETZWERKE ENTFALTEN IHRE WIRKUNG MIT DER ZEIT FRAGEN ? 31 32 3
IST, NETZWERKE ZU BILDEN Zuallererst: Frauen haben weniger Zeit. Weil sich Frauen immer noch stärker um Kinder, Haushalt und Pflege kümmern, bleibt ihnen weniger Freizeit – und damit auch weniger Zeit fürs Netzwerken. Das liegt aber nicht daran, dass Frauen nicht netzwerken können. Im Gegenteil, gerade bei diesen Aufgaben tun sie das ständig: Sie organisieren Spielgruppen, koordinieren Fahrdienste und Lerngruppen, starten Tauschbörsen und Flohmärkte. Diese Fähigkeiten nutzen sie bisher nur selten für sich persönlich – etwa in beruflichen oder anderen Netzwerken. Aber das kann sich ändern. Viele Frauen – besonders auf dem Land – kennen Netzwerke vor allem in der Rolle der Helferin: Sie kochen, organisieren, packen an und machen in dieser Weise Veranstaltungen überhaupt erst möglich. Dabei stehen sie oft im Hintergrund und sind seltener in Leitungspositionen vertreten, wie zum Beispiel im Vereinsvorstand. Auch wann und wie oft sich Gruppen treffen, passt eher zu den Lebensrealitäten von Männern – etwa abends oder am Wochenende, wenn Frauen oft noch mit Familie oder Haushalt beschäftigt sind. Netzwerke für Frauen müssen anders organisiert werden – so, dass sie besser zu ihrem Alltag passen. Manchmal haben wir – oft ganz ohne es zu merken – Vorstellungen im Kopf, die uns selbst oder andere Frauen kleinmachen. Diese Ideen kommen aus einer Gesellschaft, in der Männer lange das Sagen hatten. Das zeigt sich zum Beispiel, wenn Frauen sich gegenseitig misstrauen, um einen Platz in einem männergeprägten Umfeld zu bekommen. Oder wenn behauptet wird, dass Frauen in Gruppen nicht gut zusammenarbeiten, weil sie angeblich zickig oder neidisch wären. Auch wenn Frauen stark auftreten oder eine klare Meinung haben, wird das oft kritischer gesehen als bei Männern. All das hält uns davon ab, uns gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam stark zu sein. Deshalb: Let it go ... und geh deinen Weg mit anderen Frauen an deiner Seite! 4
DASS SIE ES TROTZDEM TUN!!! In einer Gruppe mitzumachen tut gut, bringt uns weiter, schafft Platz für gemeinsame Ideen und gegenseitige Hilfe. Zusammen können wir zeigen, wo es Probleme gibt, uns gegenseitig eine Stimme geben, gemeinsame Ziele verfolgen und uns auf dem Weg nach oben unterstützen. Viele Frauen haben bisher wenig Erfahrung mit Netzwerken oder waren vor allem in Gruppen aktiv, in denen Männer das Sagen hatten und sie eher geholfen haben, als mitzuentschieden. Deshalb ist es manchmal schwer vorstellbar, wie viel ein gutes Netzwerk bringen kann. Damit du dir besser vorstellen kannst, was ein Netzwerk bewirken kann, haben wir hier ein paar Beispiele zusammengestellt. (Empowerment im Safe Space) Wenn wir ehrlich über unsere Erfahrungen sprechen können – in einer Umgebung, in der wir uns sicher fühlen – merken wir oft: Ich bin nicht allein. Vielen Frauen geht es ähnlich wie mir. Beispiel: Junge Mütter tauschen sich aus und stellen fest: Die ständige Überforderung liegt nicht daran, dass sie etwas falsch machen, sondern daran, dass die Erwartungen der Gesellschaft, der Druck und das perfekte Bild auf Social Media einfach nicht mit dem echten Leben zusammenpassen. Diese Erkenntnis tut gut, nimmt Druck raus und gibt Kraft, egal ob bei selbstständigen Frauen, Müttern, Künstlerinnen oder Frauen, die neu in einer Region sind. Wichtig: Wenn viele von uns dieselben Probleme haben, liegt es nicht an uns, sondern an einem System, das nicht für uns gemacht wurde. 5
Manchmal entstehen Frauennetzwerke, weil Frauen merken: Alleine komme ich nicht weiter. Zum Beispiel, weil sie in einem Beruf arbeiten, in dem fast nur Männer sind oder weil sie als Musikerinnen oder Künstlerinnen mehr Chancen haben, wenn sie sich zusammentun. In solchen Netzwerken kann man viel lernen: ―― Wie komme ich an neue Aufträge? ―― Wie verhandle ich einen fairen Lohn oder ein faires Gehalt? ―― Welche Fehler kann ich vermeiden? Besonders hilfreich ist der Kontakt zu Frauen, die schon mehr Erfahrung haben. Sie können Tipps geben und Mut machen. So wird das Netzwerk zu einer Art Wissensschatz, von dem alle etwas haben – ob Anfängerin oder Profi. Welche Schule ist gut für mein Kind? Wo wird demnächst ein guter Job frei? Wo gibt’s gutes Brot oder frisches Gemüse? Welche Frauenärztin ist wirklich einfühlsam? Wo finde ich Handwerker:innen, denen ich vertrauen kann? Solche Tipps aus dem Netzwerk sind oft viel hilfreicher als Online-Bewertungen, besonders am Land. Sie machen den Alltag leichter. Frauen, die sich zusammentun, werden gesehen, viele Stimmen gemeinsam werden gehört! Statt sich allein zu ärgern, können wir gemeinsam auf Probleme hinweisen und zeigen, wo es ungerecht zugeht. Gerade auf dem Land ist es oft schwer, Missstände anzusprechen, ohne schief angeschaut zu werden. Im Netzwerk geht das leichter und mit Rückhalt. Wenn Frauen sich treffen, entsteht oft mehr als nur ein Gespräch. Da kommt plötzlich eine Idee, jemand erzählt von einem eigenen Projekt, eine andere sagt: „Das könnten wir doch gemeinsam machen!“ So entstehen neue Pläne, kreative Lösungen und manchmal sogar Freundschaften. Wer sieht, wie andere Frauen mutig ihren Weg gehen, wird selbst mutiger. 6
Er ist weit mehr als bloße Unterhaltung – Spaß zu haben ist essenziell für unser Wohlbefinden. Er hilft, Stress abzubauen, stärkt soziale Beziehungen und wirkt sich positiv auf unsere mentale Gesundheit aus. Wer Freude erlebt, ist kreativer, motivierter und kann Herausforderungen gelassener begegnen ... ... und von denen haben wir nun wirklich ausreichend! Schöne Erlebnisse im Netzwerk (z. B. lachen bis der Bauch weh tut) verbinden, bringen Leichtigkeit in den Alltag und steigern die Lebensqualität. Kurz gesagt: Spaß am Netzwerken und im Netzwerk macht das Leben angenehmer, gesünder und sinnvoller und gibt Frauen einen Grund, wiederzukommen und sich für das Netzwerk zu engagieren! Darum: Let there be fun, fun, fun! 7
Wie schnell ein Netzwerk zu einem Namen kommt, ist ganz verschieden: Manche Gruppen haben gleich einen Namen, andere brauchen Zeit, um gemeinsam einen zu finden. Manchmal entsteht der Name auch ganz zufällig, durch eine gute Idee von außen. Was gut funktioniert: Der Name sollte zeigen, was das Netzwerk macht – vor allem in ländlichen Gegenden ist das wichtig. Beispiele: ―― Frauennetzwerk Oststeiermark ―― Frauentreff Knittelfeld ―― Iron Women – Frauen der Eisenstraße Du kannst natürlich kreativ werden – gerade am Anfang hilft es aber, wenn der Name schon verrät, was ihr macht und wo ihr aktiv seid. Außerdem ist es praktisch, eine kurze Beschreibung zu haben, die erklärt, worum es geht. So können interessierte Frauen schnell verstehen, was ihr plant – egal ob per Mundpropaganda oder in den sozialen Medien. 4. LOGO UND GRAFIK Ein Logo oder eine schöne Grafik macht den Auftritt des Netzwerks auf Social Media und nach außen viel stärker. Ein Logo muss nicht gleich zu Beginn da sein – es kann sich auch später noch entwickeln. Manche Netzwerke haben Frauen, die gut mit Grafik umgehen können, oder sogar professionelle Grafikerinnen. Wenn nicht, gibt es im Internet viele kostenlose Tools, mit denen man einfach und schnell ein recht brauchbares Logo machen kann. Beispiele für solche Tools: ―― Canva.com ―― hatchful.shopify.com ―― freelogodesign.org ―― looka.com ―― designevo.com ―― logomakr.com ―― brandcrowd.com 9
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